Je nach Alter und Pflegezustand des Baumes sollten verschiedene Schnitt- und Pflegemaßnahmen in dementsprechenden Abständen vorgenommen werden um die Vitalität, Sicherheit und ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Trieb- und Fruchtwachstum zu gewährleisten.
Den ersten Schnitt erhalten Bäume direkt im Anschluss an die Pflanzung – den sogenannten Pflanzschnitt. Hierbei werden je nach Erziehungsform z.B. bei der Rundkrone bereits die drei Leitäste sowie der Mitteltrieb definiert. Auf den richtigen Abgangswinkel der Leitäste wird genauso geachtet wie auf die Verteilung und Stellung am Mitteltrieb sowie die Entfernung der Konkurrenten an diesem.
Auf die ersten Jahre nach der Pflanzung folgt die Erziehungsphase. Je nach Stamm- und Kronenform – „Erziehungsform“ – wird mit dem Erziehungsschnitt die gewünschte Form herausgearbeitet. Diese Phase ist für die Zukunft des Baumes von großer Bedeutung. Was hier versäumt wird kann später nicht mehr korrigiert werden.
Von der Erziehungsphase geht es in die Ertragsphase über. Je nach Wüchsigkeit des Baumes sollte alle zwei bis drei Jahre mit dem Überwachungsschnitt das Gleichgewicht des Baumes und eine gute Belichtung der Krone sichergestellt werden. Für gleichmäßige Erträge sorgt man mit der Fruchtholzrotation. Auch wird so der Alternanz (ein Jahr viel, ein Jahr wenig Ertrag) entgegengewirkt.
In der Altersphase angekommen, wird mit Entlastungs- und Auslichtungsschnitten die Statik und Vitalität für ein langes „Baumsenioren-Dasein“ sichergestellt.