Baumschnitt und Bestandspflege

Je nach Alter und Pflegezustand des Baumes sollten verschiedene Schnitt- und Pflegemaßnahmen in dementsprechenden Abständen vorgenommen werden um die Vitalität, Sicherheit und ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Trieb- und Fruchtwachstum zu gewährleisten.

Den ersten Schnitt erhalten Bäume direkt im Anschluss an die Pflanzung – den sogenannten Pflanzschnitt. Hierbei werden je nach Erziehungsform z.B. bei der Rundkrone bereits die drei Leitäste sowie der Mitteltrieb definiert. Auf den richtigen Abgangswinkel der Leitäste wird genauso geachtet wie auf die Verteilung und Stellung am Mitteltrieb sowie die Entfernung der Konkurrenten an diesem.

Auf die ersten Jahre nach der Pflanzung folgt die Erziehungsphase. Je nach Stamm- und Kronenform – „Erziehungsform“ – wird mit dem Erziehungsschnitt die gewünschte Form herausgearbeitet. Diese Phase ist für die Zukunft des Baumes von großer Bedeutung. Was hier versäumt wird kann später nicht mehr korrigiert werden.

Von der Erziehungsphase geht es in die Ertragsphase über. Je nach Wüchsigkeit des Baumes sollte alle zwei bis drei Jahre mit dem Überwachungsschnitt das Gleichgewicht des Baumes und eine gute Belichtung der Krone sichergestellt werden. Für gleichmäßige Erträge sorgt man mit der Fruchtholzrotation. Auch wird so der Alternanz (ein Jahr viel, ein Jahr wenig Ertrag) entgegengewirkt.

In der Altersphase angekommen, wird mit Entlastungs- und Auslichtungsschnitten die Statik und Vitalität für ein langes „Baumsenioren-Dasein“ sichergestellt.

Vorträge, Schnittkurse, Veredelungskurse

Die Organisation und Durchführung von Schnitt- und Veredelungskursen gehören ebenfalls zu meinen Tätigkeiten.
Ob als privater Kurs für Sie ganz alleine, mit Freunden oder für eine Gruppe – alles ist machbar.

Auch ein Vortrag zum Thema Streuobst, Baumschnitt etc. ist machbar. Hierfür benötige ich allerdings etwas Vorlaufzeit.

Ernte und Verwertung

Es gibt nichts Besseres als Obst von eigenen Bäumen / Beeren von eigenen Sträuchern die ohne chemischen Pflanzenschutz und ohne „Kunst“Dünger wachsen und gedeihen. Von der Sonne zur Pflückreife ausgereifte Früchte von denen manche im Lager noch bis zur Genussreife nachreifen und über die Wintermonate lagerfähig sind. Bei guten Lagerbedingungen halten sich manche Sorten sogar bis ins nächste Frühjahr. Gelagert, gedörrt, gefroren. Die Früchte dienen zum Verzehr, zum Kochen und Backen, zur Saft- und Mostherstellung, für hochprozentige Destillate und für Spezialitäten wie Cidre, Obstweine, Dörrobst, Marmeladen, Mus usw.

Oft schenkt uns die Natur mehr als wir selbst verbrauchen können und manch einer weiß gar nicht wohin mit all dem Obst. Natürlich ist Obst das auf den Wiesen liegen bleibt nicht verloren. Einen Teil holen sich Vögel, Insekten und andere Tiere. Der Rest verrottet und kommt auf diese Weise in den großen Kreislauf und steht somit der Natur als Nährstoff wieder zur Verfügung – es schließt sich der Kreis.

Eine weitere Möglichkeit der Verwertung ist der Verkauf an private Abnehmer sowie an regionale Erzeugergemeinschaften und Keltereien wie:
EinHeimischer, hesselberger, Plassenburg Kelterei

Gerne bin ich bei der Feststellung des Reifegrades behilflich ebenso wie bei der Ernte – wenn dies gewünscht ist.

Wer kein eigenes Obst hat aber dennoch regionales und ungespritztes Obst möchte, der kann sich bei mir melden. Gerne stelle ich den Kontakt zu Streuobstwiesenbesitzern her, die ihr Obst nicht komplett brauchen.

Pflegemaßnahmen

Die Pflege des Baumes im Hausgarten gestaltet sich recht einfach. In der Regel ist man ja zuhause, mäht den Rasen und gießt den Garten. Da den jungen Baum auch gut zu wässern und die Baumscheibe freizuhalten geht so nebenbei mit. Auf Wunsch kann ich diese Aufgabe, ob im Hausgarten oder auf der (abgelegenen) Streuobstwiese, übernehmen. Auch des mähen einer Streuobstwiese und die Abfuhr des Grases sind kein Problem.

Pflanzung / Anlage von Streuobstwiesen

„Einen Baum pflanzen“ klingt im ersten Moment gar nicht so schwer. Gaaanz so einfach ist es aber dann doch nicht. Die Größe des Pflanzloches, die richtige Reihenfolge von Pfahlsetzung und Baumpflanzung, die richtige Position des Pfahles, der Abstand vom Baum zum Pfahl, die Pflanztiefe des Baumes, der richtige Knoten, die Baumscheibe, der Gießkragen – alles trägt zum erfolgreichen Anwachsen des Bäumchens bei. Nicht zu vergessen ist der fachgerechte Pflanzschnitt.

Zu diesem Thema fällt mir ein Spruch von Roman Döppler von der LWG Veitshöchheim ein. Er hat als Dozent einen Teil der Baumwartausbildung in Triesdorf interessant, humorvoll und kurzweilig gestaltet:
„Bäume werden gepflanzt und nicht beerdigt“

Auf Wunsch nehme ich bei der Pflanzung auch Rücksicht auf eventuell vorhandene Wasseradern. Manchen Bäumen gefällt es nämlich nicht auf einer solchen zu stehen. Sie reagieren dann häufig mit Ausweichen, spärlichem Wachstum oder kümmerlicher Fruchtentwicklung.

Sommerschnitt und Juniriss

Wie der Name Sommerschnitt schon sagt, findet die Schnittmaßnahme nicht im Winter während der Saftruhe statt, sondern in Sommer. Dieser Schnittzeitpunkt hat durchaus seine Berechtigung (Licht- und Belüftungsverhältnisse in der Krone) und kann eine sinnvolle Ergänzung zum „Winterschnitt“ sein.

Beim Juniriss werden die überflüssigen „Wasserschosse“ in der Zeit um die Sommersonnwende (21.06.) abgerissen. Die jungen Triebe lassen sich noch leicht ohne Schere entfernen und die Wunde am Baum ist schnell zugewachsen. Das „Reißen“ hat den Vorteil das um die „Basis“ des Schosses liegende „schlafende Augen“ mit ausgerissen werden und somit ein erneuter Austrieb eines Schosses reduziert bzw. verhindert wird. Der Baum wird somit in seiner Triebigkeit eingebremst. Außerdem steht die nicht mehr benötigte Energie für das Fruchtwachstum zur Verfügung.

Beschaffung von Bäumen und Sträuchern

Wenn die richtige Wahl getroffen ist und der „Wunschbaum“ / „Wunschstrauch“ feststeht, können wir gerne gemeinsam zur Baumschule um das „Objekt der Begierde“ auszuwählen. Sie können mich natürlich auch beauftragen, dass für Sie zu erledigen.
Wenn Sie Ihren Baum gerne selbst kaufen möchten, gebe ich Ihnen gerne ein paar wichtige Auswahlkriterien mit auf den Weg um eine gute Qualität zu wählen

Veredelung, Umveredelung, Sortensicherung, Familienbaum

Veredelung

Wenn Sie eine ganz bestimmte Sorte haben möchten und diese in den Baumschulen nicht geführt wird oder Sie einen Baum kennen mit den „besten“ Früchten und von genau diesem auch einen wollen, dann lassen Sie uns doch gemeinsam ein Edelreis besorgen, auf eine geeignete Unterlage veredeln und somit Ihren Wunschbaum selber kreieren.

Umveredelung

Ein Baum im Garten dessen Früchte nicht schmecken oder der erst gar keine trägt muss nicht zwangsläufig der Säge zum Opfer fallen.
Trägt er nur selten bis gar nicht, fehlt oft nur eine geeignete Befruchtersorte. Hier gibt es die Möglichkeit den Baum bzw. einen Teil davon umzuveredeln. Vorausgesetzt der Baum ist noch vital. Mittels verschiedener Veredelungstechniken ist es möglich, eine oder mehrere verschiedene Sorten auf einen vorhandenen Baum „aufzuveredeln“.
Gerne prüfe ich ob das bei Ihrem Baum geht und führe die nötigen Arbeiten durch.

Sortensicherung

Sie haben einen ganz tollen Baum dessen Tage leider gezählt sind und Sie möchten von genau diesem einen „Nachkömmling“? Mittels der Veredelung ist es kein Problem genau diesen Baum / diese Sorte zu sichern. Das kann ich gerne für Sie tun oder ich leite Sie an, wenn Sie dies selbst machen möchten.

Familienbaum

Beim Familienbaum werden drei bis vier verschiedene Sorten auf einen Baum veredelt. So hat jedes Familienmitglied seine Lieblingssorte. Wer Platz im Garten hat kann natürlich auch vier Bäume pflanzen. Wo der Platz begrenzt ist oder aber auch die Menge an Obst gar nicht verwertet werden kann, ist der Familienbaum eine Alternative. Familienbäume gibt es teilweise schon fertig zu kaufen. Sollte die gewünschte Sortenzusammenstellung nicht verfügbar sein, dann lassen Sie uns den Familienbaum doch einfach selbst machen.

Behandlung von Krankheiten und Schädlingen

Als Inhaber des „Sachkundenachweis Pflanzenschutz“ bin ich befugt, Pflanzenschutzmittel zu erwerben und anzuwenden.

Aufgrund eigener und doch intensiverer Recherche zum Thema „Pflanzenschutzmittel“ habe ich für mich beschlossen auf „Chemie“ zu verzichten und bei der Behandlung von Krankheiten und Schädlingen auf Mittel zurückzugreifen, die für den Bio-Landbau zugelassen sind und darüber hinaus nicht bienengefährlich und nützlingsschonend sind. Diese Kriterien erfüllen meines Wissens die Produkte von „Biofa“.

Außerdem kann durch den richtigen Schnitt vorgebeugt werden. Erfahrungsgemäß sind regelmäßig geschnittene Bäume weniger betroffen als ungepflegte. Eine gute Durchlüftung der Krone und ein schnelles Abtrocknen der Blätter und Zweige reduziert den Pilzbefall. Das Entfernen von mit Krankheiten oder Schädlingen befallenen Zweigen genügt oftmals bereits aus. Als weitere natürliche Maßnahme kann ein positives Umfeld für Nützlinge geschaffen werden sodass nur im Ausnahmefall gespritzt werden muss. Ist der Baum vital, kann er sich auch bis zu einem gewissen Grad selbst gegen Schädlinge wehren.